Donnerstag, 1. März 2012

Kaffee senkt das Diabetes-Risiko und hat auch noch andere gute Eigenschaften


Kaffee stand immer wieder in Verruf, sich negativ auf die Gesundheit auszuwirken. Jährlich werden daher mehr als 1500 neue Studien über Kaffee veröffentlicht. Damit gehört er und Koffein weltweit zu den am intensivsten erforschten Lebensmitteln überhaupt. Immerhin trinkt jeder Deutsche pro Kopf und Jahr 150 Liter davon.
Koffein im Kaffee schützt vor Depressionen.

Falsche Ansichten: Kaffee ist schlecht fürs Herz, für den Magen, putscht auf und macht nervös? Lange Zeit wurden dem beliebten Getränk zahlreiche negative Auswirkungen auf die Gesundheit zur Last gelegt. Ist Kaffee aber womöglich völlig unschuldig?

Eine Studie zeigte erst kürzlich: Koffein im Kaffee schützt vor Depressionen. Regelmäßiger Kaffeekonsum senkt laut einer neuen Studie aus den USA auch das Risiko, an der häufigsten Form von Hautkrebs zu erkranken. Diese Studienergebnisse rütteln am Märchen vom schädlichen Kaffeegenuss.

Kaffee senkt Diabetes-Risiko
Auch die Ergebnisse der EPIC-Deutschland-Studie, an der mehr als 42.600 erwachsene Frauen und Männer aus Potsdam und Heidelberg teilnehmen, weisen darauf hin, dass Kaffeetrinken nicht ungesund ist. Zumindest erhöht es das Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen nicht, sondern Kaffee ist sogar mit einem verminderten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden. Wer täglich mehr als vier Tassen (über 600 ml) koffeinhaltigen Kaffee trank, hatte im Vergleich zu Menschen, die durchschnittlich weniger als eine Tasse tranken, ein um 23 Prozent verringertes Typ-2-Diabetes-Risiko.

Das Wissenschaftlerteam um Heiner Boeing und Anna Flögel, beide Ernährungs-Epidemiologen am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), veröffentlichte die Studie in der Fachzeitschrift American Journal of Clinical Nutrition.

Ist Kaffee auch gesund?
„Unsere Studienergebnisse decken sich mit den Resultaten aktueller prospektiver Studien aus den USA“, sagt Erstautorin Anna Flögel. Wer Kaffee also gut vertrage und ihn gerne trinkt, sollte dies somit auch weiterhin tun, so die Epidemiologin. Andersherum sollten sich Menschen aber aufgrund der Ergebnisse nicht genötigt sehen, mit dem Kaffeetrinken zu beginnen. „Es ist wichtiger, darauf zu achten, ausreichend Vollkornprodukte, wenig Fleisch sowie viel Obst und Gemüse zu essen, nicht zu rauchen und sich ausreichend zu bewegen“, ergänzt Studienleiter Heiner Boeing. Für die Flüssigkeitszufuhr böten sich neben dem Kaffee auch andere Getränke (am besten reines Wasser!) mit einem geringen Energiegehalt an, wie Tee und Wasser.
Quelle: Fachzeitschrift "American Journal of Clinical Nutrition"
LINK: http://www.ajcn.org/content/early/2012/02/14/ajcn.111.023648.abstract