Montag, 23. Oktober 2023

Kaffee hält unsere DNA stabil!


Regelmäßiger Kaffeekonsum schützt das Erbgut vor Schäden
Kaffee macht nicht nur wach, und wirkt prophylaktisch gegen viele Krankheiten, sondern er schützt sogar unsere DNA, wie eine Studie zeigte.

Sensationelle Forschungsergebnisse
Probanden, die rund drei Tassen Kaffee pro Tag tranken, hatten schon nach vier Wochen deutlich weniger Strangbrüche in ihrem Erbgut als kaffeeabstinente Teilnehmer. Regelmäßiger Kaffeekonsum scheint demnach die DNA vor umweltbedingten Schäden zu schützen. Welchem Inhaltsstoff der Kaffee diese Schutzwirkung verdankt, ist allerdings noch unklar.

Kaffee ist nicht nur ein beliebter Wachmacher – er ist entgegen früheren Forschungsergebnisse sogar sehr gesund. Denn Kaffee (Espresso, nicht Filterkaffee) enthält sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Polyphenole, die für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt sind. 

So zeigen Studien, dass Kaffee gegen Diabetes und Störungen des Fettstoffwechsels hilft, aber auch die Gefäße und das Herzkreislaufsystem kann. Ebenso wirkt Kaffee antidepressiv. Das Koffein im Kaffee soll außerdem dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.

Immer wieder werden au falsche Theorien über Kaffee verbreitet. Kaffee soll nur wenig, in Maßen konsumiert werden, Kaffee kann schädlich fürs Herz sein. Alles das ist falsch, das Gegenteil ist richtig. Doch es wird noch Jahrzehnte dauern, bis die falschen Ansichten endgültig verschwinden werden. 

4 Wochen Kaffee ist besser, als 4 Wochen Wasser
Auch direkt an unserem Erbgut entfalten die Inhaltsstoffe des Kaffees eine schützende Wirkung, wie Elke Richling von der Technischen Universität Kaiserslautern und ihre Kollegen herausfanden. An ihrer Studie nahmen 84 gesunde Männer teil. 

Die Hälfte von ihnen bekam vier Wochen lang täglich 750 Milliliter Kaffee zu trinken, die andere erhielt stattdessen Wasser. Die Probanden sollten während dieser Zeit ihre üblichen Ernährungsgewohnheiten beibehalten und andere koffeinhaltige Produkte vermeiden. 

Vor und nach der Testphase untersuchten die Forscher das Erbgut der weißen Blutkörperchen auf sogenannte Strangbrüche. Solche Brüche des strickleiterartigen DNA-Moleküls kann der Körper nur schwer reparieren. Sie führen deshalb zur Alterung der Zellen und im schlimmsten Falle zu Krebs.

Durch Kaffee deutlich weniger DNA-Brüche
Zu Beginn der Studie zeigten beide Gruppen ein ähnliche Anzahl an DNA-Strangbrüchen, berichtet Koautorin Tamara Bakuradze von der TU Kaiserslautern. 
Schon nach vier Wochen aber zeigten sich deutliche Unterschiede. Bei den Männern, die nur Wasser getrunken hatten, hatte sich die Zahl der DNA-Strangbrüche sogar leicht erhöht. In der Kaffeetrinker-Gruppe dagegen war die Anzahl der Erbgutschäden gegenüber vorher deutlich gesunken. 

Bei ihnen stellten die Forscher insgesamt 27% weniger Strangbrüche fest. Nach Ansicht der Forscher spricht dies dafür, dass Kaffee eine schützende Wirkung auf unser Erbgut ausübt. „Wir kommen zu dem Schluss, dass regelmäßiger Kaffeekonsum zur Instandhaltung der DNA beiträgt", so Richling und ihre Kollegen. Das könnte erklären, warum dem Kaffeegenuss immer wieder positive und vorbeugende Effekte vor allem bei degenerativen Krankheiten wie Krebs, Altersdiabetes, Parkinson und Herz-Kreislaufleiden zugeschrieben werden.

Auf welche Weise Kaffee die DNA schützt und welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, müssen nun weitere Studien zeigen. Auch ob diese Wirkung dauerhaft anhält, wollen die Forscher in neue Studien mit einer deutlich größeren Anzahl von Männern und Frauen herausfinden.

FAZIT DER FORSCHER: Wir schließen aus den Forschungsergebnissen, dass ein regelmäßiger Kaffeekonsum (von 3 Tassen Kaffee täglich) zur DNA-Integrität beiträgt.

Quelle: European Journal of Nutrition, 2015; doi: 10.1007/s00394-014-0696-x, Technische Universität Kaiserslautern, 20.04.2015 - NPO
Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24740588

Bildquelle: pixabay