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Mittwoch, 1. Februar 2012

EIN JAHRZEHNTEALTER LEHRBUCH-IRRTUM DER MEDIZIN ENTDECKT

Das Sprachzentrum im Gehirn liegt woanders als bisher gedacht (ein unglaublicher Irrtum!)
Entdeckung - US-Forscher: Das Wernicke-Zentrum liegt vor dem auditiven Cortex und nicht dahinter, wie lange Zeit angenommen wurde!

Falsche Position!
Washington - Lange Zeit hatte man angenommen, dass sich das Sprachzentrum im hinteren Teil der Großhirnrinde befindet, und zwar hinter dem für die Verarbeitung von Geräuschen zuständigen sogenannten auditiven Cortex. Nun stellte sich heraus, dass dies offenbar ein jahrzehntealter Irrtum war. Für eine am Montag den 30. Jänner 2012 in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) erschienene Studie werteten Forscher des medizinischen Zentrums der Georgetown University in Washington, D.C., mehr als 100 Untersuchungen zur Gehirnaktivität aus. Sie suchten dabei nach dem genauen Ort des für die Verarbeitung von Sprache zuständigen sogenannten Wernicke-Zentrums.

Den Forschern zufolge liegt das nach dem deutschen Neurologen Carl Wernicke benannte Zentrum tatsächlich drei Zentimeter weiter vorne und damit vor dem auditiven Cortex. "Die Lehrbücher müssen nun neu geschrieben werden", sagte Studienautor Prof. Josef Rauschecker Ph.D..

Die Forscher erhoffen sich von ihrer Erkenntnis neue Möglichkeiten bei der Behandlung von Patienten mit Hirnschäden. "Wenn ein Patient nicht sprechen kann, oder Sprache nicht versteht, dann wissen wir jetzt ziemlich genau, wo der Schaden sich ereignet hat." Die Arbeit basiert auf 115 Studien, bei denen die Hirnaktivität mittels Magnetresonanz-Tomographie (MRI) oder Positronen-Emissions-Tomographie (PET) untersucht wurde.
Quelle: Georgetown University http://gumc.georgetown.edu/: Researchers Rewrite Textbook on Location of Brain’s Speech Processing Center, Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) 
Link: http://explore.georgetown.edu/news/?ID=61864&PageTemplateID=295 (veröffentlicht am 30. Jänner 2012)
KONTAKT: Karen Mallet  (media only) eMail: km463@georgetown.edu


BILD: Georgetown University Medical Center (GUMC) aktuelle und frühere Verortung des Wernicke-Zentrums.

Wie kann man jahrzehntelang so fasch liegen? Wie viel von unserem medizinischen "Wissen" ist noch völlig daneben?

Konsequenz: Lehrbücher umschreiben!
1000de Studien sind retrospektiv gesehen falsch, weil sie das falsche Hirnareal beobachtet haben!

Hintergründe Wernicke-Zentrum: Wernicke-Areal oder Wernicke-Region wird ein Gebiet im Gehirn bezeichnet, welches das sensorische Sprachzentrum bildet. Es wurde nach dem deutschen Neurologen Carl Wernicke (1848–1905) benannt, welcher es im Jahre 1874 erstmals beschrieb. Funktion: Das Wernicke-Areal dient der semantischen Verarbeitung und Integration von Sprach- und Textinhalten (Sprachverständnis). Durch Interaktion mit sprachmotorischen Cortexarealen ist es verantwortlich für die semantische Ebene der Sprachproduktion im Rahmen willkürlicher sprachlicher Mitteilung, als auch als sprachliche Reaktion auf äußere Reize (Sehen, Hören). Wie man hier jahrzehntelang falsch gelegen sein kann, ist unklar. Bedenkt man, dass es ja Tausende Fälle von Menschen mit Ausfällen in den betroffenen Gehirnbereich gegeben hat. Ist (war) dieses Sprach-Zentrum gestört kam es zur sog. Wernicke-Aphasie das ist eine primär auf fehlendem Sprachverständnis beruhende Form der Aphasie (also zum nicht sprechen können).
Siehe dazu auch Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Sprachzentrum
Bildquellen: Wikipedia u. Georgetown University Medical Center 

Samstag, 14. Mai 2022

Wie nutzen Menschen ihre beiden Gehirnhälften?

Hirndominanz - gibt es sie und ist Hirndominanz wissenschaftlich belegbar?
Der Begriff „Dominant“ wird in der geschriebenen als auch in der gesprochenen Sprache häufig verwendet. Das Wort wird abgeleitet von dem lateinischen Begriff „dominans“, was übersetzt „herrschen“ bedeutet. Dementsprechend heißt „dominant“, wenn ausgedrückt werden soll, dass jemand tonangebend, überlegen oder bestimmend ist. In vielen Fällen heißt „dominant“ aber auch „vorherrschend“. In diesem Zusammenhang wird das Wort „dominant“ auch für Gehirnbereiche eingesetzt. Es soll darüber Auskunft geben, welche Bereich gegenüber anderen stärker aktiviert bzw. dominant sind.

Die Sprache als Erklärungsmodel:
Im Großen und Ganzen benützen wir unser Gehirn beidseitig, wie auch mehr oder weniger abwechselnd. Messtechnisch (durch verschiedene tomographische Untersuchungen und Hirnpotenzialmessungen) konnte man belegen, dass je nach Aufgabenstellung zweifelsfrei bestimmte Hirnbereiche (Hirnmodule) stärker oder schwächer benützt werden. Wobei Bereiche der linken Hirnhälfte ganz besonders dann aktiv werden, wenn es sich um sprachliche Äußerungen handelt. Dazu muss man wissen, dass sich unsere Sprachfähigkeit hauptsächlich in zwei Hirnbereichen zeigt. Das Broca-Areal, und das Wernicke-Zentrum sind die beiden Hirnmodule, denen eine besondere Funktion bei der Sprachverarbeitung und Sprachproduktion zukommt. Mit neuen funktionellen Bildgebungsverfahren wie PET und fMRT kann man Bilder erzeugen, die Gebiete und deren Aktivierungszustand im lebenden Gehirn zeigen.

Die beiden Hirnhälften
Mit diesen neuen bildgebenden Verfahren hat die Erforschung der Hirngebiete der Sprachverarbeitung eine radikale Wende erfahren. Mittlerweile ist bekannt, dass eine ganze Reihe relativ breit verteilter Areale an der Sprachverarbeitung beteiligt sind. In neueren Forschungsarbeiten werden auch subkortikale, also unterhalb der Großhirnrinde im Kerngebiet liegende Gebiete wie Putamen und Nucleus caudatus, sowie prämotorischen (BA 6) Regionen miteinbezogen. Ganz allgemein wird gegenwärtig davon ausgegangen, dass neben den primären und sekundären auditorischen Verarbeitungsarealen mehrere Strukturen der Großhirnrinde eine wesentliche Rolle bei der Sprachverarbeitung spielen. 

Linke - rechte Hirnhälfte beim Sprechen und Zuhören
Dabei sind bei Rechtshändern hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) die Areale der linken (Stand 2013) Großhirnhemisphäre involviert, wobei bilaterale Aktivierungen gerade im Bereich syntaktischer Verarbeitung nicht selten sind. Es wird gegenwärtig angenommen, dass die rechte Hemisphäre eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von suprasegmentalen akustischen Merkmalen wie Prosodie (=lautlichen Eigenschaften der Sprache) spielt.

Die meisten Sprachverarbeitungsareale bilden sich im zweiten Lebensjahr in der linken Hirn-Hemisphäre aus. Auch in der rechten Hirnhälfte finden wir je ein Broca-Areal und ein Wernicke-Zentrum. Doch in der rechten Hirnhälfte ist das Wernicke-Zentrum nicht wirklich aktiv. Das Wernicke-Areal kommt nur in der dominanten Hirnhemisphäre vor (das heißt, in der Hirnhälfte, in welcher die Sprache sowohl motorisch, als auch sensorisch verarbeitet wird). Diese ist bei Rechtshändern normalerweise links lokalisiert und kann sich bei Linkshändern wahlweise links oder rechts befinden. Bei 98 Prozent der Rechtshänder ist die linke Hemisphäre sprachlich dominant, bei der Mehrzahl der Linkshänder ebenso. Im Wernicke-Zentrum finden die entscheidenden Prozesse für das Sprachverständnis statt. Der komplette oder teilweise Ausfall der Wernicke-Region führt zur Störungen des Sprachverständnisses, die mit dem Grad der Schädigung korrelieren. Das Wernicke Zentrum ist nicht nur für das Verstehen von Gehörtem (mündliche Kommunikation), sondern auch für die schriftliche Kommunikation unverzichtbar. Ebenso bedient sich der größte Teil unseres Denkens des sprachlichen Instrumentariums als Basis. So haben Personen, deren Wernicke Areal geschädigt ist, meistens auch tief greifende Beeinträchtigungen der Persönlichkeit.

Das Broca-Areal ist eine Region der Großhirnrinde, welche sich in der Pars triangularis des Gyrus frontalis inferior - meist in der linken Hemisphäre des Gehirns (im vorderen Schläfenbereich)- befindet. Das Broca-Areal steht über den Fasciculus arcuatus (=speziellen  Nervenfasern) mit dem Wernicke-Areal in Verbindung. Eine Schädigung des Gehirns im Broca-Areal führt zu einer erworbenen Sprachstörung, bei der das Sprachverständnis aber noch weitgehend intakt bleibt. Dem Betroffenen ist es jedoch (fast) unmöglich, selbst zu sprechen.

Alleine aus der Sicht der Sprache, der Spracherkennung, der schriftlichen Kommunikation aber auch aus Sicht des sprachlichen Denkens zeigt sich, dass es eine räumliche Trennung zwischen bestimmten Hirnfunktionen gibt. Sprachlich wird somit zweifelsfrei die linke Hirnhälfte bevorzugt.

Wenn wir von einer dominanten Informationsverarbeitung, einer dominanten Aktivität einer Hirnhälfte oder eines oder mehreren Hirnmodulen sprechen, heißt das natürlich, dass außerdem noch weitere Hirnmodule  - ja das ganze Gehirn an sich - an der Aktivität beteiligt sind.
Doch es geht um eine Dominanz bzw. um stärkere Aktivitäten in den Hirnhälften, in bestimmten Hirnbereichen, in bestimmten Nervenzellen und neuronalen Netzen.
Es ist natürlich klar, dass z.B. beim Sprechen auch in den motorischen und sensorischen Hirnarealen, die für die notwendige Muskeltätigkeit (Ent- und Anspannung der Stimmbänder, richtige Atemtätigkeit, Bewegung der Lippen, etc.) jeweils zuständig sind, eine erhöhte Aktivität messbar sind. Darüber hinaus werden gerade beim Sprechen, Lesen, Schreiben und Zuhören auch Hirnmodule und Hirnbereiche aktiv, die mit einer emotionalen Verarbeitung verbunden sind. Hormone werden je nachdem aktiver und weniger aktiv und es verändert sich unsere Körperhaltung, Muskelspannung, Atmung, Hautleitwert, Herzschlag, ja sogar der Blutdruck, das EEG und vieles mehr (denken Sie nur an ein Streitgespräch). All das wird vom Gehirn gesteuert und auch sensorisch wahrgenommen.

Zusätzlich muss alles das, was wir wahrnehmen oder von uns geben, richtig koordiniert und überdacht werden. Das geschieht zur Hauptsache wieder in den für die Emotionsverarbeitung und auch in den für das logische Denken zuständigen Hirnbereichen.

Auch wenn wir komplexe Aufgabenstellungen messtechnisch überprüfen, (z.B. das Verhalten im Straßenverkehr oder wie mathematische oder kreative Lösungen gefunden werden) zeigt sich, dass nicht nur eine der beiden Hirnhälften alleine tätig wird, sondern es wieder einen "Mix" von unterschiedlichen Aktivitäten in mehreren Hirnmodulen gibt.

Anhand der Hirnpotenzialmessungen stellen wir immer wieder einen Aktivitätsmix fest. Obwohl ein dominantes Hirnareal gemessen wird, sind weitere Areale an der Reizverarbeitung beteiligt. Beispiel: Das rechte frontale Hirn arbeitet dominanter bei einer Problemstellung. Dann ist das linke frontale Hirnareal ebenso an der Reizverarbeitung beteiligt - aber eben mit einer geringeren Aktivität.

Anhand der Beispiele zeigt sich, dass es immer ein Zusammenspiel verschiedener Hirnbereiche (inkl. der Hirnareale) geben muss. Doch in diesem Zusammenspiel ist je nach Aufgabenstellung ein bestimmtes Hirnareal oder sogar eine der beiden Hirnhälften stärker aktiv als die andere. So ist sie je nach Aufgabenstellung im Augenblick dominant.

Gibt es Personen die entweder mehr Rechtshirn oder mehr Linkshirn dominant sind? 
Vereinfacht gesagt: JA!

Die Dominanz zeigt sich vor allem bei Messungen in den Stirnhirnbereichen, im Schläfenlappen und in den Amygdalae (linke und rechte Amygdala). Hier kann man verschieden starke Aktivitäten messtechnisch erfassen. Je nach Stimmung und nach Aufgabenstellung verändert sich diese Aktivität mehr oder weniger. Bestimmte Stimmungen (z.B. Depression) zeigen bestimmte verstärkte Aktivitäten im Gehirn. Fühlen wir uns glücklich, zeigt sich das zumeist (hauptsächlich) im linken präfrontalen Hirnbereich.

Dass dies zweifelsfrei beweisbar ist (obwohl das auch heute noch einige Wissenschaftler bestreiten wollen) zeigt sich, wenn Forscher bestimmte Hirnareale mittels Neurostimulation stimulieren. So werden bestimmte Hirnareale besser aktiv. Solche, durch 20 Minuten dauernde Stimulation erlangte Fähigkeiten (wie z.B. verbessertes mathematisches Können) können auch nach 6 Monaten noch mittels Messung nachgewiesen werden.

Primär geht es also nicht um Rechts oder Links, sondern es geht vielmehr darum, dass bei bestimmten Aktivitäten unterschiedliche Regionen im Gehirn stärker arbeiten!
Neurostimulation, Whisper
Und gerade diese Zuordnung kann man u.a. für tief greifende Rückschlüsse und zur Diagnose benützen. Durch die Neurostimulation (z.B. mit Hilfe der Whisper Stimulationsgeräte) können sogar bestimmte Hirnareale in ihren Aktivitäten gesteigert werden. Dadurch kommt der so stimulierte Proband zu einem besser arbeitenden Gehirn. Begabungen können durch die einfache Methode der Neurostimulation einer bestimmten Hirnhälfte bzw. eines bestimmten Hirnareals erlangt werden, die bisher brach gelegen sind, also nur wenig Aktivität gezeigt haben.

Hirndominanz ist somit wissenschaftlich belegt, natürlich nicht so vereinfacht wie sie oft gesehen und kommuniziert wird. Wirkliche Aufschlüsse können einfache Tests nicht wirklich bringen, sondern Messungen unter sinnvoller Aufgabenstellung.

Quellen: IPN-Forschung/Eggetsberger u.a.
Bildquellen: pixabay/Fotolia und Eggetsberger-Info



Donnerstag, 3. November 2022

Uns erreichte wieder einmal eine Frage zum Thema Hirndominanz


Das Thema Links-Rechtshirnigkeit ist ein strittiges Thema in der Neurologie/Medizin. So wie in vielen Themen der Medizin und Wissenschaft sind sich die Wissenschaftler in dieser Sache vollkommen uneinig. Grundsätzlich kann man dazu sagen, dass das Gehirn ein äußerst flexibles Organ ist und für viele Fähigkeiten das Zusammenspiel von verschiedenen Gehirnbereichen notwendig ist (neuronale Vernetzung). Doch ganz spezielle Fähigkeiten liegen in klar umrissenen "Hirnmodulen". Auch wenn manche Wissenschaftler das nicht gerne sehen, kommt man bei Messungen immer wieder zu den gleichen Ergebnissen.

Hirnpotenzialmessungen- und Biofeedback seit 1983
Unsere eigenen Messungen haben gezeigt, dass die Einteilung zu Links-Rechtshirnigkeit (unter Berücksichtigung der Lateralität) die wir seit Jahrzehnten an Hunderten Menschen durchgeführt haben, im Großen sehr wohl stimmt. Natürlich bezieht sich das ausschließlich auf den frontalen Hirnbereich und teilweise auch auf die Schläfenlappen, nicht aber auf andere Bereiche im Gehirn, wie zum Beispiel die motorischen Zentren. Lesen Sie unsere Biografie


In Bezug auf das Lernen
Ganz besonders das Sprachlernen wird vor allem durch das linke Broca Zentrum und Wernicke-Zentrum sehr stark linkshirndominat ausgeführt. Anzumerken ist beim Sprachlernen, dass wir beim Sprechen selbst (auch bei gedanklichen Sprechen und vor allem beim Lesen) die sensorischen und motorischen Areale im Gehirn, die für Stimmbänder, Zunge, Lippen, Mund zuständig sind mit aktivieren. So kommt es beim Lesen zum Phänomen der sogenannten Subvokalisation, bei der sich die Muskelaktivität (messbar durch EMG) im Hals-Stimmbandbereich beim Lesen verändert.
Zwingender Weise werden natürlich manche Prozesse in der linken Gehirnhälfte durchgeführt (z. B. die Sprache). Bei der Sprache ist vor allen Dingen das linke Broca-Zentrum und das linke Wernicke-Zentrum aktiv, sie übernehmen vereinfacht gesagt Aufgabe der Sprech- und Formulierungsprozesse. 

Eine deutliche Asymmetrie zeigt sich auch bei Savant-Fähigkeiten die wissenschaftlich sehr gut untersucht wurden. Savant-Fähigkeiten entstehen ausschließlich dann, wenn in der linken Gehirnhälfte ein organischer Schaden bzw. eine Verletzung (z. B. durch einen Unfall) besteht. Das wurde von Wissenschaftlern zweifelsfrei immer wieder festgestellt. Wenn es die Asymmetrie nicht geben würde, würde eine Verletzung der rechten Gehirnhälfte (im Schläfenlappenbereich) auch Savant-Fähigkeiten auslösen. Doch Verletzungen in der rechten Gehirnhälfte führen niemals zu einer Entwicklung von Savant-Fähigkeiten.

Wenn wir den Ausdruck "rechtshirnig" verwenden, so meinen wir im Kontext, dass die Person einen dominanteren rechten Frontallappen im Verhältnis zum linken frontalen Lappen hat/verwendet. 

Es bedeutet nicht, dass die Person die gesamte rechte Gehirnhälfte mehr verwendet, als die linke. Diese Bezeichnung hat sich einfach nur umgangssprachlich gehalten, auch wenn sie aus de Perspektive der modernen Gehirnforschung nicht präzise ist. 

Zu diesem Thema gibt es mittlerweile Unmengen an seriösen Forschungen und Arbeiten, die das belegen. Natürlich gibt es noch aus dem Sportbereich, Lernbereich und im Bereich der Meditationsforschung viele Untersuchungen die auf linke und rechte Hirnhälfte mit ihren speziellen Fähigkeiten hinweisen. Diese Forschungen wurden allesamt in Fachzeitungen veröffentlicht und wurde in universitären Instituten erforscht.

Links zum Thema:
Savants - die Inselbegabung kommt aus der rechten Hirnhälfte!
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2013/06/savants-die-inselbegabung-kommt-aus-der.html#more

Besser lernen, besser behalten, besser erinnern, bessere Stimmung!
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/search?q=linke+rechte+hirnh%C3%A4lfte

Quellen: Eggetsberger.NET Team
Bildquellen: Pixabay, Eggetsberger.Net

Dienstag, 10. Februar 2015

Geistige Weiterentwicklung durch Neurostimulation (Whispern)

Wie funktioniert die Neurostimulation (Whispern) in der Praxis?
Durch das äußere Anlegen von elektrischen Mikroströmen kann die Erregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn entsprechend der gewünschten Vorgabe beeinflusst bzw. optimiert werden.

Neurostimulation mit dem Whisper
Hintergrund: Bei der Neurostimulation wird das Ruhepotenzial der Gehirnzellen (Neuronen) die man verändern will entweder verkleinert – die Nervenzellen reagieren dann sensibler und feuern eher eigene Impulse ab, die Reaktionsfähigkeit wird um vieles verbessert, oder das Ruhepotential wird vergrößert. Das heißt, die Gehirnzellen reagieren dann etwas träger, die Reaktionsfähigkeit wird eher unterdrückt. Dabei muss man wissen: Die Neurostimulation löst selbst also keine direkten Reize im Gehirn aus, die Stimulation sorgt aber dafür, dass ein Neuron viel schneller oder extrem langsamer auf eingehende Impulse reagiert.

Um die Neurostimulation durchzuführen, werden am Kopf zwei bis sechs Spezialelektroden die mit Elektroden-Gel versehen sind angebracht. Ist das Gerät aktiv, fließen sehr schwache, -normalerweise unspürbare- elektrischen Mikroströme (je nach Lage der Elektroden am Kopf) in verschiedene Bereiche des Gehirns. ... 

Sonntag, 8. September 2013

Wissenswertes über unser Gehirn, was uns die Forschung schon heute enträtselt hat

Fakten: 145 Mal um die Erde, das ist eine Strecke von rund 5,8 Millionen Kilometern. So lang sind alle Nervenbahnen im menschlichen Gehirn zusammengenommen. Rund 100 Milliarden Nervenzellen kommunizieren in unserem Denkapparat miteinander. Unser Gehirn besteht aus einer Gruppe von Gehirnmodulen, eigentlich besitzen wir nicht ein Gehirn - sondern mehrere Gehirne die (wenn alles gut läuft) aufeinander abgestimmt zusammen arbeiten und sich darüberhinaus ergänzen.

Dafür ist ein beachtliches Maß an Energie notwendig; mehr als für jeden anderen Vorgang im Körper. Unter Normalbedingungen gehen 20 bis 50 Prozent der täglich zugeführten Energie allein für das Gehirn drauf. Im Stress und bei Angst erhöht sich der Energieverbrauch des Gehirns um bis zu 40%. Damit das Gehirn seine vielfältigen Funktionen erfüllen kann, wirken verschiedene Areale zusammen. Es beginnt mit dem Hirnstamm.

Dieser bildet den Übergang zwischen Rückenmark und dem übrigem Gehirn und ist evolutionär betrachtet am ältesten. Der Hirnstamm steuert die grundsätzlichen Lebensfunktionen wie Herzschlag, Blutdruck und Atmung. Auch Reflexe wie Lidschluss, husten und schlucken gehen vom Hirnstamm aus. Die Informationen werden vom Hirnstamm überkreuzt weitergeleitet. Deswegen wird die linke Körperhälfte von der rechten Gehirnseite gesteuert und die rechte Körperhälfte von der linken Gehirnseite. Dieser Bereich wird oft auch als Stammhirn bzw. Reptiliengehirn bezeichnet.

Das Großhirn
Das Großhirn, das aussieht wie eine Walnuss, ist in zwei Hälften, die linke und rechte Hemisphäre geteilt. Durch ein dickes Nervenbündel, den Balken, sind die beiden Teile miteinander verbunden. Jede Hälfte ist auf bestimmte Aufgaben spezialisiert. Links sitzen - grob gefasst - Sprache und Logik rechts Kreativität und Orientierungssinn. Die äußere Schicht des Großhirns ist die Hirnrinde. Sie ist zwei bis fünf Millimeter dick und beinahe einen Viertelquadratmeter groß - würde man sie entfalten. Die Hirnrinde lässt sich in einzelne Lappen unterteilen. Durch tiefere Spalten sind diese voneinander getrennt. An der Stirn, in der vorderen Schädelgrube, sitzt der Frontallappen. Er erfüllt motorische Funktionen, indem er Bewegungen steuert und kontrolliert. Daneben gilt der Frontallappen als Sitz von persönlichen Eigenschaften wie Moral und Selbstbeherrschung. Hier wird angemessenes Verhalten organisiert. - In der linken Hemisphäre des Frontallappens liegt das Broca-Areal. Hier findet die Produktion von Sprache statt, die Wortfindung, das Bilden von Sätzen. Ist das Broca-Areal verletzt, zum Beispiel durch einen Schlaganfall, ist den Patienten nur noch ein stakkatoartiger Telegrammstil möglich. - Das Sprachzentrum nimmt viel Fläche auf der Hirnrinde ein. Im Temporallappen, hier grün, ist das Wernicke-Zentrum angesiedelt. Das ist vor allem für das Verstehen von Sprache wichtig. Verletzungen in dieser Region bewirken, dass Sprache kaum noch entschlüsselt werden kann. Betroffene Patienten reden schwallartig, verworren und unverständlich. Auf der oberen Windung des Temporallappens, dem Gyrus temporalis superior, liegt das Hörzentrum. Hier werden alle Geräusche, die über das Ohr hereinströmen, verarbeitet und gegebenenfalls ins Bewusstsein gerückt (wenn jemand unter einem Tinnituston leidet, dieser wird ebenso direkt in diesen Hirnbereichen generiert, nicht wie oft fälschlich behauptet wird im Gehörgang). Nebenan, im Scheitellappen, ist der Langzeitspeicher für Erinnerungen angelegt. Hier entsteht auch die Zeit- und Raumwahrnehmung. Das ist auch der Platz für automatisiertes Wissen, einer typischen Leistung des Langzeitgedächtnisses. Für räumliches Denken und Rechnen sind ebenfalls Bereiche des Scheitellappens zuständig. Eingesenkt in die Großhirnrinde befindet sich der Insellappen. Seine Aufgaben sind noch nicht ganz klar. Man nimmt an, dass er unter anderem an der emotionalen Bewertung von Schmerzen beteiligt ist sowie an den wichtigen empathischen Fähigkeiten (die uns menschlich fühlen lassen sollen). Am Hinterkopf sitzt der kleinste der vier großen Hirnlappen, der Okzipitallappen. Er ist Teil des visuellen Systems und  verarbeitet optische Signale. Nervenreize, die von den Augen gesendet werden, werden im visuellen Cortex zu einem Bild zusammengesetzt. Ist dieser Bereich durch einen Tumor oder Schlaganfall verletzt, können Betroffene erblinden, obwohl die Augen intakt sind.

Das Limbische System
In der Mitte des Gehirns befindet sich das limbische System. Es wirkt unter anderem bei der Entstehung von Triebverhalten mit. Hier entsteht auch unsere Grundstimmung aber auch alle unsere Süchte haben hier ihren Ursprung. Auch für die Ausschüttung von Endorphinen ist das limbische System verantwortlich (darum nennt man diesen Hirnbereich auch das chemische Gehirn). Dieser Gehirnteil lässt sich in mehrere Strukturen gliedern. Eine davon ist die Amygdala, auch Mandelkern genannt, sie sind unsere beiden Alarmzentralen des Gehirns. Sie sind wichtig für das Gedächtnis und fürs Lernen, aber auch  für die Verarbeitung von Emotionen, insbesondere von Angst. Die Amygdala ist aktiv, wenn es darum geht, die Reize aus der Umwelt auf ihr Gefährdungspotenzial hin zu beurteilen. - Auch der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems. Er ist die Schaltzentrale  zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis. Über die Jahre verlagern sich Erinnerungen aus dem Hippocampus in den bereits erwähnten Scheitellappen. An der Größe und Vernetzung des Hippocampus können Neurologen ablesen, wie groß zum Beispiel die Fortschritte sein werden, die Schüler im Mathe-Training machen. Die Verbindungen des limbischen Systems zum Mittelhirn, einem Teil des Hirnstamms, werden mesolimbisches System genannt. An dem Gefühl von Freude ist dieser Hirnteil maßgeblich beteiligt. Das mesolimbische System ist das Belohnungssystem des Gehirns. Allerdings wirken auch Drogen über das mesolimbische System, indem sie die Dopaminausschüttung erhöhen. -

Das Zwischenhirn
Ebenfalls in der Mitte des Gehirns ist das Zwischenhirn. Es schließt sich an den Hirnstamm an. Teil des Zwischenhirns ist zum Beispiel der Thalamus, das "Tor unseres Bewusstseins". Er entscheidet, welche Sinneseindrücke ins Bewusstsein vordringen und leitet sie an die einzelnen Verarbeitungszentren weiter. Auch der Hypothalamus ist im Zwischenhirn angesiedelt. Er ist Vermittler zwischen Hormon- und Nervensystem und steuert als solcher zum Beispiel den Schlaf-Wach-Rhythmus, Ess- und Trinkbedürfnisse, die Libido (sexuelle Lust) sowie Schmerzempfinden und Temperaturempfinden.

Das Kleinhirn
Abschließend noch ein Blick aufs Kleinhirn. Das Gewicht des Kleinhirns macht nur ungefähr 10 Prozent des Großhirngewichts aus, aber es hat so feine blattförmige Windungen, dass seine Fläche der von 50 bis 75 Prozent des Großhirns entspricht. Das Kleinhirn ist unter anderem - ganz knapp gefasst  für das Gleichgewicht zuständig, für Bewegungen und Koordination. Bei Störungen im Kleinhirn ist es z.B. nicht möglich, auf einem Bein zu stehen.

Freitag, 30. November 2012

Neurologen haben bei Trancemedien eine faszinierende Entdeckung gemacht

Mediales Schreiben in Neuroscan-Untersuchngen belegen veränderte Hirnaktivität während des Kontakts (mittels automatischen Schreibens) zum "Jenseits".

Amerikanische Neurologen haben bei der Untersuchung brasilianischer Trancemedien eine faszinierende Entdeckung gemacht: Während des beschriebenen Kontakts zu Geistern und Verstorbenen in Form von sogenannten automatischem bzw. medialem Schreiben oder der Zungenrede gibt es einen auffallenden Rückgang der Hirnaktivität in jenen Teilen des Gehirns, die etwa für Sprache und selbstbestimmte Aktivitäten verantwortlich sind – jedoch eine unerwartete deutliche Zunahme der Komplexität der automatisch geschriebenen und gesprochenen Sprache.

Neben der reduzierten Aktivität in den Hirnregionen fanden die Forscher um die Neurowissenschaftler Andrew Newberg von der Thomas Jefferson University und Julio Fernando Peres von der Universidade de São Paulo weitere auffällige Muster reduzierter aber auch teils gesteigerter Aktivität während der Trancezustände, in welchen den Medien etwa beim automatischen Schreiben vom "Kontrollgeist" der Schreibstift geführt wird oder wenn sie in Sprachen sprechen, die ihnen eigentlich unbekannt sind.

Nach früheren Untersuchungen von Menschen während Yoga-Übungen, Meditation aber auch während des Betens und des Zungenredens, haben sich die Forscher aktuell auf das Phänomen des "automatischen bzw. medialen Schreibens" konzentriert.

In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler 10 seelisch und körperlich gesunde sogenannte Psychografen mittels Nahinfrarotspektroskopie. Fünf der Testpersonen waren in dieser Praktik schon seit mehr als 37 Jahren erfahren und führten monatlich durchschnittlich bis zu 18 entsprechende Sitzungen durch. Die anderen fünf Probanden waren Anfänger mit deutlich weniger Erfahrung auf diesem Gebiet.

Im Vergleich zu Scans dieser Personen, während sie in normalem Zustand ihre eigenen Gedanken zu Papier brachten, zeigten die Scans während der Trancezustände besonders bei den erfahrenen Medien eine Anzahl von Veränderungen der Hirnaktivität, darunter der linke Hippocampus, der linke anteriore cinguläre Cortex und das rechte "Wernicke-Sprachzentrum" (Gyrus temporalis superior).

Damit wurden während des Trancezustands, in dem die Medien davon überzeugt sind, dass Geister und Verstorbene ihnen die Hand beim Schreiben führen, jene Hirnareale sozusagen heruntergefahren, die normalerweise beim bewussten aktiven Schreiben aktiv und für Koordination, Konzentration und Sprachverarbeitung verantwortlich sind.

Ganz ähnliche Ergebnisse konnten die Forscher schon in früheren Studien bei Menschen beobachten, die in religiöser Extase plötzlich in sogenannten fremden Zungen sprechen. Beide Gruppen, so erläutern die Forscher, teilen dabei die Vorstellung, dass sie während der Trancezustände von fremden Geistern kontrolliert werden.

Interessanterweise zweigten die "Anfänger" geradezu gegenteilige Aktivitätsmuster, was die Forscher zu der Folgerung führt, dass stetige Übung und Training die Fähigkeit der Medien stärkt, ihr Gehirn in den notwendigen Zustand zu versetzen.

Merkwürdig
Zum Erstaunen der Neurowissenschaftler und im völligen Gegensatz zu dem, was die Hirnaktivitätsmuster nahe legten, nahm bei den erfahrenen Psychografen die Komplexität der verwendeten Sprache mit Beginn des Trancezustandes im Vergleich zum Normalzustand der Personen deutlich zu.

"Eigentlich würde man erwarten, dass hierzu die Hirnregionen für Sprache und Konzentration mehr Aktivität aufzeigen sollte zitiert "Discovery News" Newberg." Tatsächlich war genau das Gegenteil der Fall: Je weniger aktiv das Gehirn in diesen Regionen und  umso erfahrener der Proband war, desto komplexer war auch die (automatisch geschriebene) Sprache."

Über die Gründe für diese kuriose Beobachtung können auch die Neurologen bislang nur spekulieren: "Eine Vermutung ist die, dass während sich die entsprechende Hirnaktivität verringert, jene Hirnregionen, die beim medialen Schreiben aktiv sind, enthemmt werden - ähnlich wie dies unter Alkohol- und Drogeneinfluss der Fall ist - sodass sich die Komplexität der Sprache steigern kann. In ähnlicher Weise wird auch improvisierte Musik mit verringerter Aktivität im Stirnlappen assoziiert." Dennoch, so die Forscher weiter, handele es sich bei improvisierter Musik und Alkohol- und Drogenkonsum um ganz eigene Zustände, die sich von jenen während des medialen/automatischen Schreibens unterscheiden. "Während der genaue Grund bislang noch schwer zu greifen ist, legt unsere Studie dennoch nahe, dass es neurophysiologische Übereinstimmungen mit diesem Zustand gibt", so Newberg.

Die große Frage
Neurologen fragen sich nun, ob entsprechende Zustände der Hirnaktivität die Grundvoraussetzung für spirituelle Erfahrungen auch in anderen Disziplinen und durch andere Praktiken sein könnte - oder ist die spirituelle Erfahrung selbst der Schlüssel, der diesen Gehirnzustand aktiviert?

Quelle: PLoS ONE, Andrew Newberg  (Thomas Jefferson University http://www.jeffersonhospital.org/Healthcare%20Professionals/Andrew-B-Newberg.aspx) und Julio Fernando Peres  (Universidade de São Paulo).
Quellen-Beitrag: Neuroimaging in Trance State: Ein Beitrag zur Untersuchung der Dissoziation
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0049360;jsessionid=9D839FBABBB4520019F9BAA61105CE95

Und 
http://news.discovery.com/human/spirituality-brain-function-mediums-121116.html
http://www.jeffersonhospital.org/News/2011-june-abc-news-andrew-newberg-transcendental-meditation.aspx

Donnerstag, 27. August 2015

Spirituelles Gehirntraining - das Streben nach der persönlichen Wahrheit / Realität

Neuro-Spiritualität bzw. das fortgeschrittene Theta-X Training öffnet einen Bewusstseinszustand der uns auch Aufschlüsse über die. individuell geeigneten Strategien geben kann, mit denen wir unser persönliches Potenzial. optimal entfalten können und man erkennt dabei auch seine Entwicklungs- und Wachstumsmöglichkeiten..
G.H.Eggetsberger.

Spiritualität und Gehirn gehören auf das Engste zusammen.
Bild: Verschiedene neuronale Netze (verschiedene Farben)
sind gerade aktiv!
Seit der Mensch denken kann, beschäftigt er sich mit der Frage nach dem Sinn im Leben, dem „Warum“ dem "was bin ich wirklich", "was geschieht wenn ich sterbe, hört mein Bewusstsein dann auf"?

Jahrtausende lang besaßen nur die Religionsgemeinschaften das Monopol auf die Beantwortung dieser existentiellen Fragen die sich irgendwann fast jeder einmal stellt.

Bis heute, ist es erstmals möglich (und das auch für Menschen die im täglichen Berufsleben stehen) selbst zu erfahren, zu fühlen, zu sehen dass es neben der sogenannten Realität noch etwas anderes gibt. ... 

Montag, 25. September 2023

Trancezustände und Wissenschaft


 Faszinierende Entdeckung an Trancemedien gemacht 
Amerikanische Neurologen haben bei der Untersuchung brasilianischer Trancemedien eine faszinierende Entdeckung gemacht. Sie haben nachgewesen, dass während des beschriebenen Kontakts zu Geistern und Verstorbenen in Form des sogenannten automatischen bzw. medialen Schreibens oder der Zungenrede (Glossolalie) es einen auffallenden Rückgang der Hirnaktivität in jenen Teilen des Gehirns gibt, die für Sprache und selbstbestimmte Aktivitäten verantwortlich sind. Aber es gibt dabei eine unerwartete deutliche Zunahme der Komplexität der automatisch geschriebenen und gesprochenen Sprache.

Neben der reduzierten Aktivität in den Hirnregionen fanden die Forscher um die Neurowissenschaftler Andrew Newberg von der Thomas Jefferson University und Julio Fernando Peres von der Universidade de São Paulo weitere auffällige Muster reduzierter aber auch teils gesteigerter Aktivität während der Trancezustände, in welchen den Medien etwa beim automatischen Schreiben vom "Kontrollgeist" der Schreibstift geführt wird oder wenn sie in Sprachen sprechen, die ihnen eigentlich unbekannt sind.

Nach früheren Untersuchungen von Menschen während Yoga-Übungen, Meditation oder während des Betens und des Zungenredens, haben sich die Forscher aktuell auf das Phänomen des "automatischen bzw. medialen Schreibens" konzentriert.

In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler 10 seelisch und körperlich gesunde sogenannte Psychografen mittels Nahinfrarotspektroskopie. Fünf der Testpersonen waren in dieser Praktik schon seit mehr als 37 Jahren erfahren und führten monatlich durchschnittlich bis zu 18 entsprechende Sitzungen durch. Die anderen fünf Probanden waren Anfänger mit deutlich weniger Erfahrung auf diesem Gebiet. 

Im Vergleich zu den Scans dieser Personen, während sie in normalem Zustand ihre eigenen Gedanken zu Papier brachten, zeigten die Scans während der Trancezustände besonders bei den erfahrenen Medien eine Anzahl von Veränderungen der Hirnaktivität, darunter der linke Hippocampus, der linke anteriore cinguläre Cortex und das rechte "Wernicke-Sprachzentrum" (Gyrus temporalis superior).

Damit wurden während des Trancezustands, in dem die Medien davon überzeugt sind, dass Geister und Verstorbene ihnen die Hand beim Schreiben führen, jene Hirnareale sozusagen heruntergefahren, die normalerweise beim bewussten aktiven Schreiben aktiv und für Koordination, Konzentration und Sprachverarbeitung verantwortlich sind.

Ganz ähnliche Ergebnisse konnten die Forscher schon in früheren Studien bei Menschen beobachten, die in religiöser Ekstase plötzlich in sogenannten fremden Zungen sprechen. Beide Gruppen, so erläutern die Forscher, teilen dabei die Vorstellung, dass sie während der Trancezustände von fremden Geistern kontrolliert werden.

Interessanterweise zweigten die "Anfänger" geradezu gegenteilige Aktivitätsmuster, was die Forscher zu der Folgerung führt, dass stetige Übung und Training die Fähigkeit der Medien stärkt, ihr Gehirn in den notwendigen Zustand zu versetzen.

Zum Erstaunen der Neurowissenschaftler und im völligen Gegensatz zu dem, was die Hirnaktivitätsmuster nahe legten, nahm bei den erfahrenen Psychografen die Komplexität der verwendeten Sprache mit Beginn des Trancezustandes im Vergleich zum Normalzustand der Personen deutlich zu.

"Eigentlich würde man erwarten, dass hierzu die Hirnregionen für Sprache und Konzentration mehr Aktivität aufzeigen sollte zitiert "Discovery News" Newberg." Tatsächlich war genau das Gegenteil der Fall. Nämlich, je weniger aktiv das Gehirn in diesen Regionen war und je erfahrener der Proband war, desto komplexer war auch die (automatisch geschriebene) Sprache." Und über die Gründe für diese wunderliche Beobachtung können auch die Neurologen um Newberg bislang nur spekulieren: "Eine Vermutung ist die, dass während sich die entsprechende Hirnaktivität verringert, jene Hirnregionen, die beim medialen Schreiben aktiv sind, enthemmt werden - ähnlich wie dies unter Alkohol- und Drogeneinfluss der Fall ist - sodass sich die Komplexität der Sprache steigern kann. 

In ähnlicher Weise wird auch improvisierte Musik mit verringerter Aktivität im Stirnlappen assoziiert." Dennoch, so die Forscher weiter, handele es sich bei improvisierter Musik und Alkohol- und Drogenkonsum um ganz eigene Zustände, die sich von jenen während des medialen/automatischen Schreibens unterscheiden. "Während der genaue Grund bislang noch schwer zu greifen ist, legt unsere Studie dennoch nahe, dass es neurophysiologische Übereinstimmungen mit diesem Zustand gibt", so Newberg.


Ist eine spezielle Hirnaktivität Grundvoraussetzung für spirituelle Erfahrungen?
Neurologen fragen sich nun, ob entsprechende Zustände der Hirnaktivität die Grundvoraussetzung für spirituelle Erfahrungen auch in anderen Disziplinen und durch andere Praktiken sein könnte - oder ist die spirituelle Erfahrung selbst der Schlüssel, der diesen Hirnzustand aktiviert?


Quelle: jeffersonhospital.org , plosone.org, news.discovery.com
Bildquelle: pixabay
LINK: Originalbeitrag

Sonntag, 1. Mai 2016

Unsere Gedanken sind nicht mehr frei, Man kann sie erkennen! (Wissenschaft) inkl. Video

Die erste "Wortkarte" unseres Gehirns wurde nun erstellt, das hört sich interessant an, ist es auch ganz besonders für Geheimdienste, Militär und Strafverfolgungsbehörden. Das gläserne Gehirn ist nun in Reichweite!

Gehirn-Landkarte der einzelnen Worte
Forscher erstellen ersten Atlas des semantischen Netzwerks in unserem Gehirn. Ein neu erstellter Hirnatlas der Worte zeigt erstmals, in welchem Bereich unser Gehirn welche Wörter verarbeitet. Der Atlas verfügt schon jetzt über mehr als 10.000 Wortbedeutungen. Dadurch kann man direkt erkennen an welche Worte gerade gedacht wird. Je nachdem welches Gehirnareale aktiv wird, zeigt welches Wort gedacht wird.

Hintergrund: Wörter mit eher sozialer Bedeutung aktivieren beispielsweise andere Hirnareale als Farbwörter, Ortsangaben oder Zahlen. Das gesamte semantische Netzwerk überzieht jedoch das komplette Gehirn, berichteten die Forscher im Fachmagazin "Nature".

Dank moderner bildgebender Verfahren weiß man heute, dass Sprache in unserem Gehirn mehr Areale aktiviert als nur die beiden bekannten Sprachzentren (das Broca-Areal und das Wernicke-Zentrum) die beide in der linken Hirnhälfte liegen bzw. in der linken Hirnhälfte aktiv sind (siehe Video unten). Stattdessen ist zusätzlich ein ganzes neuronales Netzwerk daran beteiligt, die Bedeutung der Wörter zu entschlüsseln. Doch wie die Arbeit innerhalb dieses Netzwerks verteilt ist und wo welche Bedeutungen verarbeitet werden, blieb bisher weitgehend unbekannt. ...

Donnerstag, 3. Mai 2012

Gifte - Pestizide verändern Hirnstruktur von Kindern


Unter anderem ist das Sprachverständnis beeinträchtigt.
Das verbreitete Pestizid Chlorpyrifos kann das Sprachverständnis von Kindern beeinträchtigen. Das hat eine neue Studie ergeben. Das Gift wurde schon in früheren Arbeiten mit verminderter Intelligenz in Verbindung gebracht. Mehrere Hirnwindungen seien bei Kindern vergrößert, die pränatal höheren Chlorpyrifos-Dosen ausgesetzt waren, schreiben Hirnforscher in den „Proceedings” der amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Von diesen Abschnitten der Hirnrinde würden verschiedene kognitive Fähigkeiten und das Verhalten beeinflusst. Die Hirngröße insgesamt variiere nicht signifikant. Ähnliche Ergebnisse hätten zuvor auch Tierversuche erbracht.

Das Team um Virginia Rauh von der Columbia University in New York hatte Daten aus einer Kohorte von 369 Kindern genutzt, für die erfasst worden war, wie stark sie im Mutterleib Chlorpyrifos (CPF), Polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Tabakrauch in der Umgebung (ETS) ausgesetzt waren. In die Analyse einbezogen wurden 28 Kinder mit hohen Chlorpyrifos-Werten (>4,39 Pikogramm/Gramm) sowie 38 Kinder mit niedrigeren Werten (<4,39 pg/g).

Die Aufmerksamkeit, Sprache und Emotionen sind besonders betroffen
Bei je 20 Kindern beider Gruppen gelangen via Magnetresonanztomographie (MRT) verwertbare Aufnahmen des Gehirns. Vergrößert waren bei Kindern mit hohen CPF-Werten einige Windungen der Temporallappen wie der Gyrus temporalis superior mit dem für das Sprachverständnis wichtigen Wernicke-Zentrum sowie Gyri der Frontallappen und der Hinterhauptlappen. Die Hirnrinde war bei ihnen dünner. Die betroffenen Bereiche dienten unter anderem Verhaltensmerkmalen wie Aufmerksamkeit, Sprache, sozialer Kognition, Emotionen und Impulskontrolle.

In vorangegangenen Studien wurde Chlorpyrifos bereits mit einer verminderten Intelligenz von Kindern im Grundschulalter in Verbindung gebracht. Es zeigte sich, dass Kinder im Schnitt einen um mehrere Punkte niedrigeren IQ haben, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft Chlorpyrifos ausgesetzt waren. Zudem fanden Forscher heraus, dass Menschen mit einer bestimmten Genausstattung Organophosphate wie Chlorpyrifos schlechter abbauen können – deren Wirkung hält bei ihnen verstärkt an.

Flächendeckend eingesetztes Insektizid
Chlorpyrifos ist ein vielfältig und flächendeckend eingesetztes Insektizid. Die Substanz wirkt neurotoxisch, die Insekten werden durch die Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase getötet. Die Signalübertragung zwischen Nervenzellen beziehungsweise zwischen Nerven- und Muskelzellen wird unterbrochen. Dies passiert auch, wenn Menschen die Substanz aufnehmen. Chlorpyrifos wirkt daher akut toxisch – etwa, wenn ein Insektenspray unsachgemäß verwendet wird.

Auch in Deutschland, Österreich... stark verbreitet
Auch in Deutschland ist Chlorpyrifos in gängigen Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten. In den USA ist es seit 2001 verboten, Chlorpyrifos in Innenräumen zu nutzen. In der Landwirtschaft wird es weiter verbreitet eingesetzt.
In der EU sei ein ADI (Acceptable Daily Intake) von 0,01 Milligramm je Kilogramm (mg/kg) Körpergewicht und eine ARfD (Acute Reference Dose) von 0,1 mg/kg Körpergewicht festgesetzt, hieß es beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). „Nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Kenntnisse ist anzunehmen, dass der Wirkstoff Chlorpyrifos keine schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat, wenn diese Grenzwerte eingehalten werden.”
Quelle: f.o.c.u.s.

Greenpeace warntPestizid-Cocktails in Gemüse und Obst
Obst und Gemüse ist laut Greanpeace sehr häufig mit Pestiziden belastet
Vor allem Obst und Gemüse, das außerhalb der EU angebaut wird, enthält zu viele Gifte. Besonders kritisch sind Pestizid-Cocktails – die Chemikalien verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung.

In Obst und Gemüse sind nach einer Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace zahlreiche Pestizide enthalten. Im Auftrag von Greenpeace bewerteten Experten 22 000 Proben der deutschen Lebensmittelüberwachung aus den Jahren 2009 und 2010 neu. Hinzu kamen Daten aus Pestizid-Tests von Greenpeace.

Das Ergebnis: In 80 Prozent des konventionell erzeugten Obstes und in mehr als 55 Prozent der Gemüseproben waren Pestizide enthalten. Der in der EU gültige Pestizid-Höchstgehalt wurde beim Obst in 3,1 Prozent der Fälle überschritten, beim Gemüse waren es 4,8 Prozent, wie Greenpeace mitteilte.

Dabei ist Obst und Gemüse aus der Türkei besonders betroffen! (Stand März 2012)
Quelle: d.p.a.